Der Sagenwanderer Andreas Sommer veröffentlicht seinen ersten Roman. Der Autor möchte der Sagenwelt der Gantrischregion ein literarisches Denkmal setzen und hat deshalb für sein Werk Helisee – Der Ruf der Feenkönigin eine bekannte Schwarzenburger Sage in eine neuartige und epische Fassung gebracht.

Das 500 Seiten starke Werk greift zahlreiche Sagenmotive aus dem Üechtland und aus der übrigen Schweiz auf und ist historisch im Königreich Burgund des 10. Jahrhunderts angesiedelt, in jener Zeit also, als die legendäre Königin Bertha durch unser Land ritt. Das Buch erscheint Mitte April bei Books on Demand.

Als das Publikum im ersten Coronawinter anno 2021 wegblieb, zog sich der freiberufliche Erzählkünstler Andreas Sommer in eine eingeschneite Alphütte im Diemtigtal zurück. Die unverhoffte Auszeit in den Bergen verschaffte ihm die Gelegenheit, dort einen langjährigen Traum zu verwirklichen: Einen fantastischen Roman zu schreiben, der ganz in der heimischen Landschaft, Geschichte und Sagenwelt verankert ist. Er setzte sich an die Tastatur seines kleinen Notebooks und begann zu schreiben. Während drei Wochen spann er beinahe Tag und Nacht an seiner Geschichte, während draussen das Schneegestöber heulte und im Ofen das Feuer knisterte.

Daraus ist ein 500 Seiten umfassender Roman für Erwachsene und ältere Jugendliche entstanden, welcher die populäre Schwarzenburger Sage über die Feenkönigin Helva und den Hirtenjungen Erni in eine literarische Form bringt und mit zahlreichen Motiven aus anderen regionalen Sagen verwebt. 

Helisee – Der Ruf der Feenkönigin ist ein märchenhafter Roman, bettet sich aber in eine reale Landschaft und einen historischen Zusammenhang ein. Kulturgeschichtliche Hintergrundinformationen und spirituelle Fragen schaffen darüber hinaus viele Bezüge zu aktuellen Themen und vermitteln der Leserschaft auch im 21. Jahrhundert etliche Impulse zum Nachdenken.

Zur Handlung: A.D. 935 gehört der westliche Teil der heutigen Schweiz zum Königreich Burgund. Es ist eine wilde Gegend voller Wälder und Sümpfe, wo viele Menschen noch im Glauben an die alten Götter und Geister leben. Die gute Königin Bertha schützt dieses Gebiet tapfer gegen räuberische Einfälle der mediterranen Mauren.

Als der Hirtenjunge Ernestus, den die Leute im Dorf Erni nennen, am Vortag von Walpurgis eine ausgerissene Ziege in den Wald verfolgt, überschreitet er unabsichtlich die Grenze zum verrufenen Landstrich Nuithônia. Seit den Tagen Karls des Grossen ist es verboten, dieses Gebiet am Fuss der Alpen zu betreten, denn es heisst, in seiner Wildnis verberge sich ein geheimnisvolles Tor in das verwunschene Reich Helisee, wo die Feenkönigin Helva Hof halten soll.

Als Ernestus in Nuithônia einen aussergewöhnlichen Fund macht, gerät er in einen Strudel abenteuerlicher Ereignisse, die ihn nicht nur mit einem uralten Bund zwischen Menschen und Feenvolk konfrontieren, sondern auch seine rätselhafte Geliebte Anathêna, die Tochter des Dorfschmiedes, in grosse Schwierigkeiten bringen.

Und auf welche Weise ist sein Schicksal wohl mit dem kühnen Junker Durestân Karassius verwoben, den es auf der Jagd nach einem weissen Hirsch ebenfalls nach Nuithônia verschlägt?

Nuithônia, der zentrale Schauplatz des Romans, ist die historische Bezeichnung für das Üechtland, welches im Frühmittelalter den Grenzbereich zwischen alemannischen und burgundischen Einflussgebieten markierte und dadurch lange Zeit nur äusserst spärlich besiedelt wurde. Etwas von dieser archaischen Unberührtheit haftet der Gantrischregion auch heute noch an. Auf zahlreichen Sagenwanderungen mit Gästen hat Andreas Sommer der magischen Stimmung dieser Gegend jahrelang nachgespürt und aufgrund seiner persönlichen Wahrnehmungen und Erlebnisse das mythisch-magische Nuithônia seiner Romanwelt geschaffen.

Andreas Sommer, 1976 in Bern geboren und selbst mitten im Üechtland – in Niederscherli – aufgewachsen, hat seine Begeisterung für überlieferte Märchen, Mythen und Sagen erstmals als Reiseführer in der Sahara entdeckt. Inspiriert von der gelebten Erzählkultur der Tuaregnomaden hat er sich anschliessend auf die Suche nach den Sagentraditionen seiner Heimat begeben. Dass das Gute oft ganz nahe liegt, hat sich auch in seinem Fall bestätigt. Aus der Überlieferung der Gantrischregion konnte er einen regelrechten Schatz an alten Sagen und Mythen recherchieren und hat viele dieser mitunter etwas verstaubten Aufzeichnungen für die heutige Zeit neu aufbereitet. Daraus ist inzwischen seine Berufung geworden. Seit beinahe 15 Jahren beschwört er als freiberuflicher Sagenwanderer den Zauber der heimischen Sagenwelt und erzählt an verschiedensten Anlässen, in Schulen und in Museen, an Kulturfestivals und privaten Geburtstagsfeiern allerlei Wundersames: Von Feen und Rittern, Zwergen und Zauberern, Drachen und Dämonen, Hirten und Jägern, Frevlern und Geisterbannern.

Wem das Gantrischgebiet vertraut ist – mit seinen Eigenheiten und Naturwerten, seinen Sagen und Bräuchen – wird im Roman manches wiedererkennen. Aber auch eine Leserschaft ohne Bezug zur geschilderten Region kann sich durch das verschlungene Gewebe der Handlungsfäden mühelos in eine magische Wirklichkeit entführen lassen, welche diesmal nicht in einer fiktiven Fantasywelt angesiedelt ist, sondern mitten in unserer heimischen Umgebung.

Helisee – Der Ruf der Feenkönigin ist in erster Linie eine fantastische Heimatgeschichte, eine tiefgründige Erzählung über Macht und Magie, Liebe und Freundschaft, Wunder und Wandlung, welche die überlieferten Sagen und Mythen der alten Schweiz zu neuem Leben erweckt.

Weiterführende Auskünfte beim Autor: Andreas Sommer, www.animahelvetia.ch