Mitte Juni im Flug mit 118 Meter über Grund auf die Rossgrabenbrücke zu. Eine Gewitterfront ist über dem Seeland zu sehen und der Wind frischt auf mit Böen von ca. 7 – 10 Knoten aus West. Der Quadrocopter ist stabil in der Luft. Ob die Front abgetrieben wird oder das Sense- und Schwarzwassergebiet erreicht ist noch nicht sicher.

Gastbeitrag von Beat Schmid, Fotograf aus Köniz

Als kleines Kind mit fünf Jahren sass ich schon auf den Steinen am Flussufer der Sense und atmete den feinen Geruch von frischem Gantrisch Wasser und den Cervelats und Kartoffeln welche auf dem Feuer brutzelten. Jahrzehnte lang hat mich die wilde Sense- und Schwarzwasserschlucht zu jeder Jahreszeit angelockt. Als kleines Kind mit meiner Mutter, auf Schulreisen und danach als Jugendlicher zum ersten Fischen. Später in den wilden Jahren erinnere ich mich an manche nächtlichen Lagerfeuer mit Freunden unter dem schmalen Sternenhimmel und bei Regen sassen wir die ganze Nacht unter der  alten Ruchmühlebrücke und philosophierten über das Leben und die Welt. Danach mit der eigenen Familie, Kinder und Freunden haben wir so manchen abenteuerlichen Sommertag am Senseufer verbracht. Jahrzehnte sind seither vergangen aber die grosse Liebe zu der wilden Landschaft ist geblieben.

Und nun in meinem Seniorenalter, nach vielen Jahren als freischaffender Fotograf entdeckte ich den Quadrocopter, die Drohne und dies eröffnete mir ein weiteres Spektrum der digitalen Abbildungstechnik.

Von den Quellen bis zur Einmündung in die Saane, habe ich während allen vier Jahreszeiten und in vielen Monaten, diese wunderschöne einmalige Flusslandschaft mit ihrem einzigartigen Lichtspiel überflogen und in tausenden von Luftaufnahmen portraitiert und dokumentiert. Es ist eine Hommage an eines der letzten wild mäandrierenden Flussysteme der Schweiz und ein bescheidener Beitrag zur Geschichte dieser unersetzlichen Flusslandschaft.

Im Jahreswechsel fotografierte ich die wunderbaren Lichtverhältnisse der verschiedenen Landschaftstypen von Sense- und Schwarzwasser. Weiler, Dörfer und die Flussläufe, welche sich vielfach täglich oder gar stündlich verändern können harmonieren mit dem Kontrast der lichtdurchfluteten Landschaft, der Dunkelheit der Schlucht und dem spannenden Lichtspiel in den Bäumen und Felsen. Während ein Weiler noch an der Sonne liegt ist daneben in der Schlucht schon fast Nacht und nur noch einzelne Fragmente sind sichtbar, wie mit einem Theaterscheinwerfer beleuchtet.

Flug von der Sodbachbrücke aufwärts in einer Flughöhe von 96 Meter über Grund. Mit einigen Durchquerungen des Flusses wird es immer abenteuerlicher und einsamer auf dem Weg Richtung Plaffeien. Auf den Felsvorsprüngen wachsen zum Teil Alpenrosen welche den Luftweg aus dem Gebirge genommen haben.

Eine interessante kurvenreiche Strecke windet sich von Zollhaus Richtung Gantrischhütte zum Gurnigelpass ein Genuss für Motorradfahrer. Hier die Strecke oberhalb des Marchgrabens nach der Steinbachbrücke an der „Kalten Sense“ in einer Flughöhe von 117 Meter über Grund.

Der frei mäandrierende Fluss zeigt sich im Frühling mit schmelzendem Schnee und Regen manchmal von der unruhigeren Seite. Im Sommer plätschert er zahm und gemütlich dahin und lädt zu vielen Freizeitaktivitäten ein, bis ein Gewitter oft begleitet mit Hochwasser in minutenschnelle durch den Canyon jagt. Mit dem winterlichem Niedrigwasser, Kälte und Schnee kehrt meditative Ruhe in die Schluchten ein.

Es freut mich wenn ich mit meinen Flugaufnahmen von Sense und Schwarzwasser auch einige Fans dieser wundervollen Landschaft begeistern kann und es gibt doch da und dort noch einiges zu Endecken.

Tragen wir alle sorge zu diesem Naturwunder und bewegen wir uns bei allen unseren Aktivitäten mit Achtsamkeit und Respekt in dieser einmaligen Wildnis um dieses bestehende Naturwunder für alle weiteren Generationen zu erhalten.

Meine Webseite: www.senseschlucht.ch

Unterhalb der Ruchmühlebrücke an einem Sommerabend im Juli mit einer Flughöhe von 118 Meter über Grund. Das letzte Sonnenlicht beleuchtet ein paar Bäume und die Grillplätze unten auf den Sandbänken. Gemütliche und friedliche Stimmung bei den Familien, welche sich ums Lagerfeuer versammelt haben. Durch den Wald hinauf zieht ein würziger Geruch von Grillgut auf dem frischen Holzfeuer.